Sonntag, 4. März 2012

Wenn Experten zu Worte kommen oder sich immer mal wieder zu Worte melden

Hartz IV ?? Was ist HARTZ IV eigentlich.

So benennen sich die unter der Schröder Regierung eingeführten HARTZ - REFORMEN in Verbindung mit der sogenannten AGENDA 2010. Das Armuts- und Ausbeutungsprogramm geschaffen von einer Handvoll im Bundestag sitzender Abgeordneter und Minister in Verbindung mit einer Handvoll Aussenstehenden, wie Gewerkschaften, Kirchenverbände, Caritasverbänden, Lobbyismusvertreter aus der Wirtschaft. Alle saßen sie an einem Tisch, als unter dem Vorsitz eines Peter Hartz, diese Reformen beschlossen wurden.

Hier die Mitglieder der Hartz Kommission:

Dr. Peter Hartz, ehemaliges Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG
Norbert Bensel, Mitglied des Vorstandes der Daimler Chrysler Services AG und der Deutschen Bahn AG
Dr. Jobst Fiedler, Roland Berger Strategy Consultants
Peter Gasse, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen
Dr. Peter Kraljic, Direktor der McKinsey & Company Düsseldorf
Klaus Luft, Geschäftsführer der Market Access for Technology Services GmbH
Wilhelm Schickler, Präsident des Landesarbeitsamtes Hessen
Prof. Dr. Günther Schmid, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung
Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
Eggert Voscherau, Mitglied des Vorstandes der BASF AG
Heinz Fischer, Abteilungsleiter Personal Deutsche Bank AG
Prof. Dr. Werner Jann, Universität Potsdam
Harald Schartau, Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen
Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
Isolde Kunkel-Weber, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes

Details sind hier nachzulesen...


Wie man anhand dieser Mitglieder erkennen kann, setzte sich diese sogenannte Komission überwiegend aus Mitgliedern der freien Wirtschaft zusammen vor allem nahmhafter Unternehmen mit hohem ausbeuterischen Potential und dem Interesse der Vernichtung regulärer Arbeitsplätze und der Einführung von Lohndumping. Und es saßen auch sogenannte Experten mit an diesem Tisch, welche sich sogar Dr. oder Prof. titeln dürfen.

Diese Handvoll Menschen sollte angeblich nicht derart entscheiden können und wollen, dass es zu radikalen Eingriffen kommt, sowohl auf dem Arbeitsmarkt, im Bereich der Arbeitsvermittlung und im Bereich der Lohnentwicklung. Das allerdings ist wie man heute erkennt ein Trugschluss, denn die Vorschläge dieser Kommission sind zum großen Teil in Gesetze und sog. Reformen umgewandelt worden. Und man muss die damaligen Teilnehmer aller Parteien, aber auch aller derer die sich einbringen durften, loben, in welch schleichender Form sie die HARTZ-REFORMEN durchgesetzt haben ohne das angeblich keiner erkannte, welche Auswirkungen das ganze haben könnte und heute hat.

Mittlerweile denke ich leben wir in einem Land, wo Lobbyismus und Politik sich alles heraus nehmen können was sie wollen. Und so verwundert es mich nach wie vor nicht, dass man immer wieder von HARTZ IV redet obwohl es sich dabei in der Realtität nicht um eine Leistung handelt sondern lediglich um eine Reform, ein Teil einer Reform. Und es verwundert mich ebenfalls nicht, dass eine solche Reform nach wie vor den Namen jenes führenden Kommissionsmitgliedes trägt, welcher nachweislich als vorbestraft gilt. Aber das scheint normal, zumal man mit dem Begriff HARTZ IV heute sehr viel anfangen kann und mit diesem Begriff ein Großteil der deutschen Bevölkerung abgestempelt wird. Genau das denke ich war das Ziel und wird es weiterhin sein. Es sind die HARTZER, faul, arbeitsscheu, an der Flasche hängend, die Kinder vernachlässigend. Genauso soll es heute jeder denken wenn er sieht, liest oder hört es handelt sich um einen HARTZ IV-EMPFÄNGER.

Nun melden sich erneut immer wieder Experten zu Wort. Es sind genau diese Menschen die das Land nicht braucht, weil deren Expertisen genau so zu verlaufen und auszusehen haben, wie es die Politik, der Lobbyismus aus Wirtschaft und Banken, die Medien und die Gewerkschaften sehen wollen. Und diese Experten wollen nun nach jahrelangem zuschauen, was AGENDA 2010 und die HARTZ-REFORMEN, gebracht haben erkennen, dass doch alles nicht so richtig läuft. Hochachtung kann ich da nur sagen.


Leipzig. „Hartz hat den Arbeitsmarkt grundlegend verändert, hat Millionen zusätzlich in die Armut gedrängt.“ Dieses Fazit zieht Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die vor zehn Jahren ausgearbeiteten Hartz-Gesetze müssten dringend reformiert werden, sagte Schneider der Leipziger Volkszeitung (Ausgabe Mittwoch). Es sei „ein gewaltiger Niedriglohnsektor entstanden, weil faktisch jede Arbeit zumutbar ist. Menschen kommen heute trotz Arbeit nicht über die Runden.

Herr Ulrich Schneider hat es erkannt. Er ist der Hauptgeschäftsführer eines paritätischen Verbandes welche sich noch nicht vor allzu langer Zeit dagegen aussprach, 1-EURO Jobs abzuschaffen. Diese Verbände waren es nämlich die von diesen Menschen mehr als profitiert haben und dafür sorgten, dass es zu solchen Auswüchsen kommen konnte. Heute stellt sich dieser Mensch hin und meint sich selber "heilig" sprechen zu können und das Problem erkannt zu haben. Sicher hat er es erkannt, aber schon lange, es ist einer der Experten die meinen, sie müssten mal abgelichtet werden und ein Statement zum besten geben. Es ist die Art von Menschen in unserem Gemeinwesen, welchem die Unterschicht in keiner Weise interessiert und er würde sicherlich hinter vorgehaltener Hand lieber noch mehr 1-EURO Jobber in seinen Verbänden sehen.

Eines aber kann man feststellen, es gibt Menschen die erkennen vieles, aber etwas zu ändern steht diesen nicht im Sinn und das wollen sie auch gar nicht. Diesen Experten die sich immer wieder offen äußern und so tun, als würden sie Misstände erkannt haben, intressiert es nur sich ins rechte Licht gesetzt zu haben, mehr nicht. Mal sehen was man von diesem Experten in den nächsten Tagen noch so zu lesen bekommt.


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